Prof. Heimerls neuerlicher Vorstoß für einen unterirdischen Ergänzungsbahnhof zu Stuttgart 21 gesteht ein, dass die Planung von damals niemals zukunftsfähig war. Bereits am Täg der Inbetriebnahme wäre Stuttgart 21 schon unterdimensioniert und verkehrlich veraltet.

Nachbesserungen des unterdimensionierten Bahnhofes sind aber nicht möglich, noch einmal so teure Ergänzungsbauten sollen es offenbar richten. Planung und Ausführung von Eisenbahnbauten dauert sehr lange, in der Regel zwischen 10 und 20 Jahren. Daher ist immer von einem Nutzungshorizont von 100 Jahren auszugehen. Ein Verkehrsbauwerk, dass am Eröffnungstag bereits überlastet und veraltet ist, kann man nur als unglaubliche Fehlplanung bezeichnen.

Der Sinn von Stuttgart 21 demaskiert sich auf eindrückliche Weise: Es ging den Projektbetreibern schon von vornherein nie um eine starke und zukunftsfähige Schiene, sondern immer nur um freiwerdende Flächen für den Immobilienmarkt. Mit seinem Vorstoß gesteht Prof. Heimerl diese Fehlplanung als einer der damals beteiligten Gutachter der Raumplanung und der Planfeststellung nun ein.

Dieser Mut ist ihm persönlich sehr positiv anzurechnen, muss aber darüber hinaus weitreichende Konsequenzen haben:

Anstatt nun den Versuch zu unternehmen, mit immer noch teureren Zusatz- und Ergänzungsprojekten einen systemimmanenten Engpass irgendwie künstlich am Leben zu halten, ist ein radikales Umdenken erforderlicher denn je. Bent Flyvbjerg (unter anderem Mitautor des Buches „Megaprojects and Risk“, das die Vorgehensweise der Projektseite von Stuttgart 21 sehr zutreffend vorweggenommen hat), hat in einem Interview im Rahmen der ZDF-Dokumentation „Fluchhäfen Berlin“ zu den Zuständen an Berliner Flughäfen befragt, kommentiert in deutscher Simultanübersetzung sinngemäß: „Kompetenz rein, Politik raus“. Es wird Zeit, dass dies endlich auch bei Stuttgart 21 geschieht.

Fachleute und Fachverbände gehören jetzt ergebnisoffen an einen gemeinsamen Tisch!

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