(29.10.2015, DBV-Bundesverband) Keine Energiewende ohne Verkehrswende - Das fordert der Deutsche Bahnkunden-Verband angesichts der nicht wirklich überraschenden Enthüllungen zu Abgasmanipulationen in der Autoindustrie.
Ernüchternd ist es, dass jetzt die EU-Staaten, offensichtlich auf Druck deutscher Autohersteller und der stets mit ihnen aufs Engste verbündeten Bundesregierung, Labortests mit Abweichungen zum tatsächlichen Verbrauch gegenwärtig bis zu 110% und langfristig bis zu 50% zulassen wollen.
Auch das ist eine Form der Manipulation und die ist kaum besser als der Betrug durch eine eigens dazu entwickelte Software.
Was bitte soll als Maßstab für Autofahrer, die Umwelt und das Gesetz gelten, wenn nicht der unter realen Bedingungen auf der Straße gemessene Verbrauch?
Statt weiterhin der Autoindustrie fast jeden Wunsch zu erfüllen und Flugzeuge von der Kerosinsteuer zu befreien sollte die Bundesregierung umweltfreundliche Fortbewegungsformen fördern und bevorzugen - zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für Fernstrecken und im Güterverkehr bietet sich die Bahn als Alternative zu Auto und Flugzeug an. Die Förderung alternativer Mobilität kann durch ein Programm ähnlich der Förderung alternativer Energieträger erfolgen. Die Mittel können aus der Streichung umweltschädlicher direkter und indirekter Subventionen im Verkehrsbereich gewonnen werden.
Bleibt eine Wende in der Verkehrspolitik aus, wird es wahrscheinlich der Verkehr sein, der verhindern wird, dass Deutschland und möglicherweise auch Europa, die Klimaziele erreicht. Denn bei deutlich sinkenden Werten aller anderen Bereiche der deutschen Gesellschaft blieben die Schadstoffemissionen des Verkehrs seit 1990 nahezu unverändert hoch.
Und unbegrenztes Verkehrswachstum, vor allem auf der Straße und in der Luft, wird von vielen Beteiligten noch immer wie ein unverrückbares Naturgesetz betrachtet.

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