Der Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) lehnt die Einführung einer Reservierungspflicht im Bahn-Fernverkehr ebenso ab wie den Maskenzwang. Stattdessen laden wir Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu einer Bahnfahrt nach Passau ein.

„Klares Nein zu Sonderregeln allein für den öffentlichen Verkehr“. So lautete der Tenor der Stellungnahme am 24. April 2020 die gemeinsam die deutschen Fahrgast-, Umwelt- und Kundenverbände veröffentlicht haben. Wenn jetzt Bundesverkehrsminster Steuer über einen Maskenzwang auch im Bahn-Fernverkehr laut nachdenkt, dann gilt dieses „klare Nein“ auch für diese Idee.

Der Bahn-Fernverkehr ist im Moment die einzige verlässliche Konstantein in der öffentlichen Mobilität. Reservierungspflicht und Maskenzwang würde den Nutzerkreis, der mobil sein muss, erheblich einschränken. Im Moment und vermutlich noch auf längere Zeit wird die Überfüllung von Fernverkehrszügen sicherlich nicht das Problem sein.

Deshalb fordert der DBV naheliegendere Maßnahmen. So könnte jeder zweite Sitzplatz durch einen Hinweis gesperrt werden. Diese Schutzmaßnahme des Abstandhaltens ist nach Meinung des DBV ausreichend, um das Ansteckungs- und Übertragungsrisiko zu minimieren. Im Gegensatz zu Herrn Scheuer sieht der DBV keinen „Systembruch“ bei der Tragepflicht. Es ist schlichtweg die Frage nach dem Sinn. Im Bundestag gibt es in den Plenumssitzungen auch keine Maskenpflicht, weil andere Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Gerhard J. Curth, Präsident des DBV: „Gerne lade ich Herrn Scheuer zu einer gemeinsamen Bahnfahrt von Berlin in seinen Wahlkreis nach Passau ein. Während der gesamten Fahrt von sechs Stunden darf er während der Fahrt die Maske aufbehalten. Zu besprechen haben wir genug! Nach der Fahrt sollte er überzeugt sein, dass seine Idee realitätsfern ist“.

Morgen treffen sich die Ministerpräsidenten mit dem Bundeskabinett. Der DBV erwartet, dass der Maskenzwang im Bahn-Fernverkehr abgelehnt wird.

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