Jedes Jahr das gleiche Ritual: zwischen Februar und April 2014 wird eine Diskussion um angeblich notwendige und unumgängliche Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr losgetreten. Am liebsten wäre laut Zeitungsberichten dem Berliner Finanzsenator ein Automatismus, der jährliche Fahrpreissteigerungen über der Inflationsrate vorsieht. Der DBV lehnt diese automatischen, überdurchschnittlichen Preissteigerungen ab. Dieses Verfahren würde dazu führen, dass ein Zusammenhang zwischen Fahrpreis und der Leistung überhaupt nicht mehr herstellbar wäre. Immer mehr Menschen nutzen tagein- und tagaus Bahnen und Busse. Insbesondere in der Region Berlin erreichen die Fahrgastzahlen jählrich neue Höchststände. Jedoch hält das Angebot schon heute nicht mehr ausreichend Schritt mit der steigenden Nachfrage. Längere oder mehr Züge im Regionalverkehr? Taktverdichtung bei S-, U- oder Straßenbahn? Neue Regionalbahnhöfe oder Linien, neue Strecken, Vorrangschaltungen? Alles Fehlanzeige - mit winzigen Ausnahmen.
Auch in Brandenburg sollen durch ein neues ÖPNV-Gesetz die Zahlungen an die Aufgabenträger mit Straßenbahn oder Obus-Betrieben spürbar sinken.
Die Leistung bleibt gleich und dafür sollen die Fahrpreise überprotortional steigen? Der Grund für dieses Ansinnen ist einfach: die Länder Berlin und Brandenburg sanieren ihre Haushalte auf Kosten auch der Fahrgäste und wollen ihre Zuweisungen für den ÖPNV in den nächsten Jahr drastisch kürzen.

Einige Beispiele des zurückgehenden Engagements der Länder Berlin und Brandenburg beim ÖPNV:

Berlin

2013

2017

Ca-Änderung

Zuschüsse für Investitionen des öffentlichen Personennahverkerkehrs

192,1 Mio. €

186,8 Mio. €

- 5,3 Mio. €
oder - 3 %

Neu- und Umbau von Lichtsignalanlagen zur ÖPNV-Beschleunigung

1,0 Mio. €

0,5 Mio. €

- 0,5 Mio. €
oder - 50 %

Brandenburg

2012

2016

Ca-Änderung

Ausgaben für den ÖPNV

430,6 Mio. €

413,6 Mio. €

- 17 Mio. €
oder - 4 %

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